„Das glaub ich – Warum beichten?“
In der CREDO-Serie „Das glaub ich“ erklären junge Katholiken in kurzen Statements, woran sie eigentlich genau glauben und wie sich diese Glaubensinhalte auf ihr Leben auswirken. Heute berichtet Lucia, warum sie beichten geht. Ihre Erfahrung gibt’s auch als Video: https://www.youtube.com/watch?v=663kh58dUG8
„Das machen doch nur noch alte Leute!“ Beichten gilt oft als uncool, überholt und unnötig. Wozu auch seine Fehler und Probleme vor einem Priester ausbreiten? Heutzutage und als junger Mensch… Hier drei Gründe, warum sich der Weg in den Beichtstuhl vielleicht doch lohnen könnte.
Warum sollte ich eigentlich beichten gehen? Ich habe niemanden umgebracht, ich habe meine Kirchensteuer gezahlt, ich war in der Kirche und im Gottesdienst und ich habe auch mal zu Hause gebetet. Viele Menschen sagen ja immer: „Ich will nicht zum Beichten gehen, weil warum sollte ich meine Sünden einem anderen Menschen erzählen, vor allem einem Priester?“
Hier drei Gründe fürs Beichten:
Ich bin sicher, dass meine Sünden dann weg sind.
Der erste Grund weshalb ich zur Beichte gehe ist, dass ich weiß, dass danach die Sünden einfach alle weg sind und dass Jesus sie mir vergibt.
Es geschieht Heilung in Beziehungen.
Der zweite Grund ist, dass ich erfahren habe, dass in der Beichte nicht nur die Sünden vergeben werden, sondern, dass auch Heilung geschieht, vor allem im Zwischenmenschlichen. Also konkret hatte ich einmal die Situation, dass ich Schwierigkeiten mit einer Person hatte. Das habe ich mit in die Beichte eingeschlossen und habe das dem Priester gesagt, beziehungsweise Jesus, der durch den Priester auch da ist. Und der hat mit mir darüber geredet und mir als Buße aufgegeben, für die Person zu beten. Das habe ich dann gemacht und, als ich der Person zwei Tage später wieder begegnet bin, war das, als würde ich die Person neu kennenlernen und das Problem war einfach beseitigt.
Du machst Fortschritte.
Der dritte Grund ist, dass ich mein Leben durch die Beichte reflektierter wahrnehmen kann. Wenn ich regelmäßig beichten gehe, dann sehe ich zwar, dass ich auf der einen Seite eigentlich immer das Gleiche sündige und auch das Gleiche beichte. Aber auf der anderen Seite sehe ich so ganz, ganz kleine, minimale Fortschritte in meinem Leben. Wenn ich regelmäßig beichten gehe, ist es auch nicht mehr so schlimm, wenn ich beichten gehe. Weil in einem Monat kann sich einfach gar nicht so viel ansammeln, wie in einem ganzen Jahr. Die Beichte hat mir geholfen, wieder mehr der Mensch zu werden, den Gott sich erdacht hat, als er mich erschaffen hat. Versuch‘s doch auch!
Vgl. auch https://www.credo-online.de/vorort/warum-beichten-gehen/
Wer noch etwas genauer wissen möchte, wie der Ablauf der Beichte ist, kann sich ein Video ansehen, das unser Pfarrer Florian Markter einmal für die Erstkommunionkinder erstellt hat – es passt auch für die Erwachsenen...:-)
https://www.youtube.com/watch?v=ja-HymcQDRo
Was sagt der Youcat, der Jugendkatechismus über die Beichte? Im kleinen Büchlein „Youcat Update! Beichten! steht auf S. 18/19:
„Die Beichte ist wie
...das regelmäßige Update in meinem Leben. Wenn ich dieses Update verpasse, ist eine Tages meine ganz Software hinüber. Mein Laptop ist dem Angriff von Viren und Trojanern schutzlos ausgesetzt.
...die Wartung beim Auto. Spätestens alle 30.000km muss der Wagen in die Werkstatt, sonst bleibt das Ding stehen, der Motor geht kaputt. Die Kirche sagt: Einmal im Jahr – am besten vor Ostern – soll jeder katholische Christ zur Beichte gehen.
...eine Dusche nach einer anstrengenden Wanderung. Du kommst todmüde nach Hause. Der Staub der Straße hat sich mit deinem Schweiß vermischt. So kannst du unmöglich unter die Leute gehen. Aber nach einer Dusche fühlst du dich wie ein neuer Mensch. Deine Haut kann wieder atmen. Die Lebensgeister kehren zurück. Du ziehst frische Kleider an.
...das glückliche Ende einer Geisterfahrt. Sündigen ist wie mit 160 Sachen in die falsche Richtung fahren. Wenn du den Crash vermeiden willst, hast du nur eine Chance: reiß die Karre herum und fahr in die andere Richtung.“
...Vielleicht fallen Ihnen noch weitere Vergleiche ein...!?
In unserer Pfarrei gibt es zwei Möglichkeiten, das Sakrament der Versöhnung zu empfangen: am Donnerstag um 18.30 Uhr oder am Sonntag um 9.45 Uhr, jeweils im besetzten Beichtstuhl in der Kirche St. Michael.
Wenn Sie gerne ein Beichtgespräch führen möchten, können Sie mit unseren Priestern jederzeit einen persönlichen Termin vereinbaren.
Es gehört zu den schönsten Erfahrungen im christlichen Leben, wenn die Worte, die der Priester bei der Beichte spricht, für mich Wirklichkeit werden:
“Gott, der barmherzige Vater
hat durch den Tod und die Auferstehung seines Sohnes
die Welt mit sich versöhnt und den Heiligen Geist gesandt
zur Vergebung der Sünden.
Durch den Dienst der Kirche schenke er dir Verzeihung und Frieden.
So spreche ich dich los von deinen Sünden:
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.”